Er hatte sich vorher mit anderen Mitgliedern der Tauchersportabteilung Sepia des TG Jugenddorfes zum Probelauf für das Osterfackelschwimmen in der Reppnerschen Bucht getroffen
"Ich wagte danach noch einen Tauchgang, denn die Sicht im Wasser war an diesem Abend gut", berichtet er, glücklich über seinen Fund. Er schildert, dass er das steile Seeufer in das etwa 12 Meter tiefe Wasser hinabtauchte. Das Wasser hatte eine Temperatur von sechs Grad.
Später auf der Taucherbasis nannte er im Kreise seiner Taucherfreunde Einzelheiten: Das dunkel gefärbte Fundstück habe in der Uferwand gesteckt, sei aber gut zu sehen gewesen. "Da habe ich mir das Stück geschnappt", erzählt er und strahlt glücklich.
Die Taucher glaubten zunächst, den Elfenbein-Stoßzahn eines kleinen Mammuts gefunden zu haben. Allerdings waren sie am nächsten Tag auch nicht enttäuscht, als ihnen Renate Vanis, wissenschaftliche Mitarbeiterin des städtischen Museums Schloss Salder, eröffnete, dass es sich beim Fund "nur" um ein Wisent-Horn handelt.
Immerhin aber erhielten sie gleich die Bestätigung, dass der Fund von einem recht großen Tier stammt. Es müsse in der Zwergstrauchsteppe gelebt haben, erklärte Renate Vanis den Tauchern.
Das Alter des Fundes schätzt die Wissenschaftlerin auf respektable 100 000 bis 50 000 Jahre. Das Horn ist leicht geschwungen und hat eine Länge von fast 40 Zentimetern.
Renate Vanis bestätigte den Tauchern, dass lange nichts mehr im Salzgittersee gefunden worden ist. Die meisten Funde stammten aus der Zeit des Kiesabbaus, sagte sie.
Diesen eiszeitlichen Großsäuger können sie in der erdgeschichtlichen Abteilung des Museum studieren, denn dort sind bereits frühere Funde sowohl des Wisents wie des Mammuts oder des Großhirsches zu betrachten.
Renate Vanis schlug vor, das Horn dem Museum zu übergeben, wenn die Taucher es nicht selbst behalten wollen.
Quelle: Salzgitter Zeitung